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Wissenswertes über Leitzinsen

Empfehlung der Redaktion:

Hier finden Sie einen Ratgeber zum Thema Leitzinsen und Zinsentwicklung. Die Höhe der Leitzinsen ist maßgeblich dafür verantwortlich, wie hoch oder niedrig die Habenzinsen bzw. Sollzinsen für Spareinlagen bzw. Kredite sind. Im Rahmen der Wirtschafts- und Finanzkrise wurden die Leitzinsen durch die EZB (europäische Zentralbank) mehrfach gesenkt, wodurch Sparer kaum noch Zinserträge auf Festgeld oder Tagesgeld erzielen konnten. In diesem Ratgeber erklären wir die Bedeutung der Leitzinsen und ihre Auswirkung auf Zinsprodukte.

Leitzinsen – Eine Einführung

Der Leitzins – teilweise auch Diskontsatz genannt – ist der Zinssatz, den eine Zentralbank auf ihre Forderungen an eine Geschäftsbank berechnet. Der Leitzins ist je nach Land an verschiedene Bedingungen gekoppelt und hat sich im Laufe der Zeit in einigen Ländern geändert, da sich die Mechanismen zur Berechnung und Verwaltung des Zinssatzes ebenfalls geändert haben.

Wann immer eine Bank einen Mangel an Geldmitteln hat, kann sie in der Regel von der zuständigen Zentralbank auf der Grundlage der Geldpolitik des Landes entsprechende Kredite aufnehmen. Die Kreditaufnahme erfolgt üblicherweise über Repros (Rückkaufvereinbarungen). Der Reposatz ist dabei der Zinssatz, zu dem die Zentralbank den Banken kurzfristiges Geld gegen Wertpapiere leiht. Im Gegensatz dazu ist der Reverse-Repo-Satz der Satz, zu dem Banken überschüssige Gelder bei der Zentralbank parken können. Dies geschieht meist dann, wenn überschüssige Liquidität am Markt vorhanden ist.

Der Zinssatz, der von der Zentral- oder Bundesbank eines Landes für Kredite und Vorschüsse erhoben wird, steuert die Geldmenge in der Wirtschaft und im Bankensektor. Dies geschieht in der Regel vierteljährlich, um die Inflation zu kontrollieren und die Wechselkurse des Landes zu stabilisieren. Eine Änderung der Leitzinsen kann einen Welleneffekt auslösen, da sie sich auf alle Bereiche der Wirtschaft eines Landes auswirkt. So reagieren die Börsenkurse tendenziell auf unerwartete Zinsänderungen. Eine Änderung der Leitzinsen wirkt sich auch auf die Verbraucher aus, da sie die Zinssätze für Privatkredite unmittelbar beeinflusst.

In der Eurozone wird der von der Europäischen Zentralbank verwaltete Leitzins als „Ständige Fazilität“ bezeichnet, die zur Steuerung der Tagesliquidität verwendet werden kann. Banken können die Ständigen Fazilitäten nutzen, um den Betrag an Barmitteln, der ihnen für die Abrechnung über Nacht zur Verfügung steht, zu erhöhen. Umgekehrt können überschüssige Gelder innerhalb des Europäischen Zentralbanksystems (ECBS) angelegt werden und über die Einlagefazilität verzinst werden.

Was versteht man unter der Eurozone?

Die Eurozone, offiziell Eurogebiet genannt, ist eine Währungsunion von 19 der 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU), die den Euro als gemeinsame Währung und einziges gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt haben. Die Währungsbehörde der Eurozone ist das Eurosystem. Die anderen neun Mitgliedstaaten der Europäischen Union verwenden weiterhin ihre eigenen nationalen Währungen, obwohl die meisten von ihnen verpflichtet sind, den Euro künftig einzuführen.

Die Eurozone besteht aus Belgien, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Österreich, Portugal, der Slowakei, Slowenien und Spanien. Andere EU-Staaten (außer Dänemark und dem Vereinigten Königreich) müssen beitreten, sobald sie die Kriterien dafür erfüllen.

Andorra, Monaco, San Marino und Vatikanstadt haben formelle Vereinbarungen mit der EU getroffen, den Euro als offizielle Währung zu verwenden und eigene Münzen auszugeben. Kosovo und Montenegro haben den Euro einseitig eingeführt, jedoch zählen diese Länder offiziell nicht zur Eurozone und sind weder in der Europäischen Zentralbank (EZB) noch in der Eurogruppe vertreten.

Die EZB, die von einem Präsidenten und einem Direktorium der nationalen Zentralbanken geleitet wird, legt die Geldpolitik der Eurozone fest. Die Hauptaufgabe der EZB besteht darin, die Inflation unter Kontrolle zu halten. Obwohl es für die Währungsunion keine gemeinsame Vertretung, Governance oder Fiskalpolitik gibt, findet eine gewisse Zusammenarbeit über die Eurogruppe statt, die politische Entscheidungen in Bezug auf die Eurozone und den Euro trifft. Die Eurogruppe setzt sich aus den Finanzministern der Staaten der Eurozone zusammen, in Notfällen bilden auch die nationalen Staats- und Regierungschefs die Eurogruppe.

Seit der Finanzkrise 2007/08 hat die Eurozone Bestimmungen für die Gewährung von Notfallkrediten an die Mitgliedstaaten als Gegenleistung für die Durchführung von Wirtschaftsreformen festgelegt und angewendet. Die Eurozone hat auch eine begrenzte fiskalische Integration eingeführt, z. B. bei der gegenseitigen Überprüfung der nationalen Haushalte.

Im Jahr 1998 hatten elf Mitgliedstaaten der Europäischen Union die Konvergenzkriterien des Euro erfüllt, und die Eurozone entstand mit der offiziellen Einführung des Euro (neben den nationalen Währungen) am 1. Januar 1999. Griechenland qualifizierte sich im Jahr 2000 und wurde am 1. Januar 2001 zugelassen, bevor am 1. Januar 2002 physische Banknoten und Münzen eingeführt wurden, die alle nationalen Währungen ersetzten. Zwischen 2007 und 2015 sind sieben neue Staaten beigetreten.

Die aktuellen Mitglieder der EU sind: Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien Luxemburg, Niederlande, Dänemark, Irland, Vereinigtes Königreich, Griechenland, Portugal, Spanien, Finnland, Österreich, Schweden, Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Zypern, Bulgarien, Rumänien und Kroatien.

Geldpolitik in der Eurozone

Die Geldpolitik aller Länder der Eurozone wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) und dem Eurosystem verwaltet, das die EZB und die Zentralbanken der EU-Staaten umfasst, die der Eurozone beigetreten sind. Länder außerhalb der Eurozone sind in diesen Institutionen nicht vertreten. Alle EU-Mitgliedstaaten sind Teil des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB). Nicht-EU-Mitgliedsstaaten haben in allen drei Institutionen kein Mitspracherecht, auch nicht solche mit Währungsabkommen wie etwa Monaco. Die EZB hat u. a. die Aufgabe, die Gestaltung und den Druck von Euro-Banknoten und das Volumen der geprägten Euro-Münzen zu genehmigen, ihr Präsident ist derzeit Mario Draghi.

Die Eurozone wird politisch von ihren Finanzministern, der sogenannten Eurogruppe, vertreten, und von einem Präsidenten (derzeit Mário Centeno) geleitet. Die Finanzminister der EU-Mitgliedstaaten, die den Euro verwenden, treffen sich jeweils einen Tag vor einer Sitzung des Rates Wirtschaft und Finanzen (Ecofin) der Europäischen Union. Die Gruppe ist keine offizielle Ratsformation. Wenn der gesamte ECOFIN-Rat über Angelegenheiten abstimmt, die nur die Eurozone betreffen, dürfen auch nur Mitglieder der Eurogruppe darüber abstimmen.

Seit der globalen Finanzkrise ist die Euro-Gruppe nicht mehr in Form der Finanzminister, sondern durch die Staats- und Regierungschefs (wie der Europäische Rat) unregelmäßig zusammengetreten. Man spricht dabei auch vom Euro-Gipfel. In diesem Forum wurden viele Reformen der Eurozone beschlossen. Der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy drängte 2011 darauf, dass die Gipfeltreffen regelmäßig und zweimal im Jahr stattfinden, dies konnte bislang allerdings noch nicht zuverlässig durchgesetzt werden.

Die Europäische Zentralbank

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Zentralbank für den Euro und verwaltet die Geldpolitik der Eurozone, die aus 19 EU-Mitgliedstaaten besteht und zu den größten Währungsräumen der Welt gehört. Sie ist eine der wichtigsten Zentralbanken der Welt und eine der sieben Institutionen der Europäischen Union (EU), die im Vertrag über die Europäische Union (EUV) aufgeführt sind.

Das Grundkapital der Bank befindet sich im Besitz der Zentralbanken aller 28 EU-Mitgliedstaaten. Die Bank wurde 1998 durch den Vertrag von Amsterdam gegründet und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Seit 2015 ist der Präsident der EZB Mario Draghi, ehemaliger Gouverneur der Bank von Italien, ehemaliges Mitglied der Weltbank und ehemaliger Geschäftsführer der internationalen Abteilung von Goldman Sachs (2002 – 2005).

Das Hauptziel der EZB, welches in Artikel 2 der Satzung der verankert ist, ist die Wahrung der Preisstabilität innerhalb der Eurozone. Seine Hauptaufgaben gemäß Artikel 3 der Satzung sind die Festlegung und Umsetzung der Geldpolitik für die Eurozone (darunter fällt auch die Festlegung der Leitzinsen), die Durchführung von Devisengeschäften, die Betreuung der Währungsreserven des Europäischen Systems der Zentralbanken und der Betrieb der Finanzmarktinfrastruktur im Rahmen des TARGET2-Zahlungssystems und der technischen Plattform (die derzeit entwickelt wird) für die Abwicklung von Wertpapieren in Europa (TARGET2 Securities).

Die EZB hat gemäß Artikel 16 ihrer Satzung das ausschließliche Recht, die Ausgabe von Euro-Banknoten zu genehmigen. Die Mitgliedstaaten können zwar eigene Euro-Münzen ausgeben, die damit erzeugte Geldmenge muss jedoch vorher von der EZB genehmigt werden.

Die Europäische Zentralbank unterliegt direkt dem europäischen Recht, wobei ihre Struktur der einer Aktiengesellschaft in dem Sinne ähnelt, dass die EZB über Aktionäre und Aktienkapital verfügt. Ihr Kapital beträgt 11,0 Milliarden Euro, die von den nationalen Zentralbanken der Mitgliedstaaten als Anteilseigner gehalten werden. Der ursprüngliche Kapitalallokationsschlüssel wurde 1998 auf der Grundlage der Bevölkerung und des BIP der Staaten festgelegt, später passte man den Kapitalschlüssel jedoch den veränderten Bedingungen an. Aktien der EZB sind nicht übertragbar und können nicht als Sicherheit verwendet werden.

Geschichte des Leitzinses in Deutschland und Europa

Ursprünglich war die Bundesbank dafür verantwortlich, das Kreditangebotsverhalten der Banken sowie die Nachfrage nach Geld bzw. Krediten seitens der Wirtschaft zu steuern, und zwar mittelbar über Veränderungen der Bankenliquidität sowie der Zinsen am Geldmarkt. Die entsprechende gesetzliche Grundlage ergab sich aus § 15 BbankG. Dieser Paragraph räumte der Bundesbank das Recht ein, den Diskontsatz festzulegen, um damit den Geldumlauf und die Kreditgewährung zu beeinflussen.

Das durch die Diskontkredite generierte Volumen war Ende der 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre die wichtigste Quelle der Zentralbank zur Geldversorgung. Danach folgte eine schrittweise Senkung, so war bis Ende 1986 der Anteil der Diskontkredite an der Aufnahme von Mitteln auf nur noch 60 % gesunken. Dennoch spielte der Diskontsatz bis ins Jahr 1987 die Hauptrolle hinsichtlich der Refinanzierung der Kreditinstitute durch die Bundesbank. Danach hatte die Diskontierung von Wechseln an Bedeutung verloren, stattdessen kam der Lombardsatz immer stärker zum Tragen. Überhaupt bediente sich die Bundesbank zu dieser Zeit immer mehr offenmarktpolitischen Instrumenten, so dass die Wechselrefinanzierung nach und nach in den Hintergrund trat. Zur Verdeutlichung: Belief sich der Anteil der Wechselrefinanzierung im Jahr 1980 noch auf 83,5 % der gesamten Notenbankkredite, waren es im Jahr 1994 nur noch 29,5 %.

Bis Ende der 90er-Jahre war die Bundesbank für das Festlegen des Leitzinses zuständig. Mit der Europäischen Währungsunion endete diese Zuständigkeit jedoch, fortan war die Europäische Zentralbank (EZB) mit dieser Aufgabe betraut. Mit der Übernahme der Aufgabe entschied sich die EZB im Zusammenhang mit dem Leitzins für drei Aggregate. Diese sind:

  • Zinssatz für das Hauptrefinanzierungsgeschäft
  • Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität
  • Zinssatz für die Einlagefazilität

Dadurch, dass die EZB ihr Instrumentarium durch die Offenmarktgeschäfte im Euroraum verstärkte, musste ab Januar 1999 in Deutschland der Diskontsatz in Verträgen und Vorschriften durch den sogenannten Basiszinssatz ersetzt werden – Letzterer wird seit Anfang 2002 mit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Modernisierung des Schuldrechts laufend ermittelt.

Auswirkung des Leitzinses für den Verbraucher

Viele Menschen sind der Meinung, mit dem Leitzins nichts zu tun zu haben. Dabei werden die Auswirkungen des Leitzinses bzw. seiner Änderungen auf das alltägliche Leben immer wieder unterschätzt. Nur die wenigsten Verbraucher sind sich wirklich bewusst darüber, dass der Leitzins das wichtigste Element zur Steuerung des Geldmarktes in Deutschland (und natürlich auch in anderen Ländern) darstellt.

So passiert es immer wieder, dass Senkungen des Leitzinses hierzulande zunächst fast unbemerkt an den Verbrauchern vorübergehen. Doch schon kurz darauf bemerkt der Sparer, dass die Zinsen für Kapitalanlagen – z. B. in Form von Tages- und Festgeldkonten, Sparbüchern etc. – plötzlich allerorten fallen. Kurzum: Er bekommt viel weniger Zinsen auf sein Erspartes.

Bei steigendem Leitzins ist naturgemäß das Gegenteil der Fall: Auch diesen nehmen viele Verbraucher erst dann (erfreut) wahr, wenn plötzlich deutlich höhere Zinsen für die verschiedenen Kapitalanlagen angeboten werden.

Auf der anderen Seite stehen die Kredite. Hier wird also nicht vorhandenes Kapital angelegt, sondern Kapital von der Bank (oder von anderen Kreditgebern) geborgt. Auch darauf hat der Leitzins unmittelbare Auswirkungen. In diesem Fall ist die Senkung des Leitzinses für den Kunden von Vorteil, denn er bekommt in der Folge Kredite mit deutlich günstigeren Zinssätzen angeboten. Verständlich – denn die Bank kann sich ihrerseits nun auch günstiger Geld bei der Zentralbank borgen und gibt diesen Vorteil – zumindest teilweise – an den Kunden weiter.

Und natürlich muss auch hier wieder die andere Seite der Medaille beleuchtet werden. Wird der Leitzins erhöht, steigen auch für die Banken die Kosten für den Erhalt von Krediten seitens der Zentralbank. Der Effekt: Für den Kunden wird die Aufnahme von Krediten spürbar teurer.

Anhand dieser Ausführungen zeigt sich ganz deutlich, welch eklatante Auswirkungen der Leitzins und seine Änderungen auf das alltägliche Leben und auf jeden einzelnen Verbraucher haben. Es lässt sich direkt erkennen, wie wichtig der Leitzins als Element der Steuerung auf den Geldmarkt einwirkt.

Auswirkungen von Leitzinsänderungen bei verschiedenen Kapitalanlageformen

Grundsätzlich wird jede Form der Kapitalanlage durch den Leitzins und seine Änderungen beeinflusst. Allerdings sind manche Anlageformen stärker betroffen, andere dagegen weniger stark. Wir wollen das Ganze am Beispiel Tages- und Festgeld etwas näher beleuchten.

Wird der Leitzins gesenkt, so sinken auch die Zinsen für Kapitalanlagen mit variablen Zinssätzen, z. B. für Tagesgeldanlagen. Aber auch Festgelder mit vergleichsweise kurzen Laufzeiten (i. d. R. unter einem Jahr) sind hier besonders stark betroffen, denn generell sinken mit einer Leitzinssenkung die Zinsen für kurzfristige Kapitalanlagen sehr deutlich, da sich die Banken in diesem Fall günstiger mit dem Geld der Zentralbank versorgen können. Somit sind sie nicht darauf angewiesen, dem Sparer hohe Zinsen auf seine Einlagen zahlen zu müssen, um mit dessen Kapital arbeiten zu können.

Anders bei Festgeldern mit vergleichsweise langer Laufzeit. Veränderungen des Leitzinses wirken sich hier weit weniger dramatisch aus, da die kapitalgebenden Kreditinstitute diese von vornherein einplanen und so in die angebotenen Zinssätze einrechnen können.

Sind kurzfristigere Kapitalanlagen durch die starken Veränderungen auf den Leitzins daher immer eine schlechte Wahl?

So pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Zwar sind langfristigere Anlagen – wie erwähnt – meist weniger stark von den Leitzinsänderungen betroffen, allerdings bieten die kurzfristigen Varianten dem Sparer auch handfeste Vorteile.

Da zum Beispiel beim Tagesgeld das Sparkapital täglich verfügbar ist, wird es dem Sparer ermöglicht, direkt auf Zinsänderungen zu reagieren. Hebt die EZB also den Leitzins wieder an und in der Folge steigen die Zinsen für Kapitalanlagen insgesamt, können der Tagesgeldanleger oder ein Sparer mit kurzfristigem Festgeldkonto hierauf viel schneller reagieren als die Kunden einer langfristigen Anlage, da diese entsprechend lange an die vereinbarten Konditionen gebunden sind.

Abgesehen davon ist es für die meisten Sparer sehr beruhigend, im Notfall immer schnell auf ihr Kapital zugreifen zu können. Wie man sieht, hat die Medaille immer zwei Seiten!

Fazit

Der Leitzins beeinflusst das Leben aller Bürger in Deutschland viel stärker, als diese in der Regel wahrnehmen. Mit ihm steuert die Europäische Zentralbank die gesamte Geldpolitik im Land, mit tiefgreifenden Auswirkungen auf das alltägliche Leben. Dessen sollte sich jeder Bürger bewusst sein – und im Idealfall sein Handeln und Wirtschaften entsprechend auf die aktuelle Lage einstellen.

Anhang: Leitzinssätze der EZB seit Einführung des Euro

Datum der Änderung / Neuer Leitzins / Veränderung (PP = Prozentpunkte)

01.01.1999 / 3,00 % / 0,00 PP

08.04.1999 / 2,50 % / – 0,50 PP

04.11.1999 / 3,00 % / + 0,50 PP

03.02.2000 / 3,25 % / + 0,25 PP

16.03.2000 / 3,50 % / + 0,25 PP

27.04.2000 / 3,75 % / + 0,25 PP

08.06.2000 / 4,25 % / + 0,50 PP

31.08.2000 / 4,50 % / + 0,25 PP

05.10.2000 / 4,75 % / + 0,25 PP

10.05.2001 / 4,50 % / – 0,25 PP

17.09.2001 / 3,75 % / – 0,50 PP

08.11.2001 / 3,25 % / – 0,50 PP

05.12.2002/ 2,75 % / – 0,50 PP

06.03.2003 / 2,50 % / – 0,25 PP

05.06.2003 / 2,00 % / – 0,50 PP

06.12.2005 / 2,25 % / + 0,25 PP

02.03.2006 / 2,50 % / + 0,25 PP

08.06.2006 / 2,75 % / + 0,25 PP

03.08.2006 / 3,00 % / + 0,25 PP

05.10.2006 / 3,25 % / + 0,25 PP

07.12.2006 / 3,50 % / + 0,25 PP

08.03.2007 / 3,75 % / + 0,25 PP

06.06.2007 / 4,00 % / + 0,25 PP

03.07.2008 / 4,25 % / + 0,25 PP

08.10.2008 / 3,75 % / – 0,50 PP

06.11.2008 / 3,25 % / – 0,50 PP

04.12.2008 / 2,50 % / – 0,75 PP

15.01.2009 / 2,00 % / – 0,50 PP

05.03.2009 / 1,50 % / – 0,50 PP

02.04.2009 / 1,25 % / – 0,25 PP

07.05.2009 / 1,00 % / – 0,25 PP

07.04.2011 / 1,25 % / + 0,25 PP

07.07.2011 / 1,50 % / + 0,25 PP

03.11.2011 / 1,25 % / – 0,25 PP

08.12.2011 / 1,00 % / – 0,25 PP

05.07.2012 / 0,75 % / – 0,25 PP

02.05.2013 / 0,50 % / – 0,25 PP

07.11.2013 / 0,25 % / – 0,25 PP

05.06.2014 / 0,15 % / – 0,10 PP

04.09.2014 / 0,05 % / – 0,10 PP

10.03.2016 / 0,00 % / – 0,05 PP